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Erste Hilfe Magazin

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Wie nehmen Kinder den Straßenverkehr wahr? Tipps und Tricks!

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Wenn man klein ist, will man die Welt erkunden und möglichst rasch mobil sein – zu Fuß, mit dem Laufrad, Fahrrad, später mit dem Roller, Scooter & Co., im Alltag wie auf Reisen, gemeinsam und alleine. Mit Kindern mobil zu sein und Kindern eine sichere Mobilität zu ermöglichen – das ist eine große Aufgabe.

Warum Kinder im Straßenverkehr gefährdet sind...
Was Erwachsenen alltäglich erscheint, ist aus Sicht eines Kindes oft eine richtige Expedition. Das gilt auch für den Straßenverkehr.

- Erstens haben sie es aufgrund ihrer Körpergröße schwer, auf der Straße auf sich aufmerksam zu machen.
- Hinzu kommt, dass sie leicht abzulenken und schnell überfordert sind.
- Durch ihren natürlichen Bewegungsdrang und ihr spontanes Verhalten bringen sie sich oft in Gefahr. Bei Kleinkindern ist die Entwicklung der Bewegungskoordination noch nicht abgeschlossen, dafür aber großer Bewegungsdrang vorhanden. Anstatt stehen zu bleiben, laufen sie beispielsweise weiter.
- Das Blickfeld von Kindern ist außerdem wesentlich eingeschränkter als jenes von Erwachsenen.
- Und sie tun sich schwer, Entfernungen und Geschwindigkeiten richtig einzuschätzen und Geräusche zu orten.

Man muss sich auch bewusst sein, dass die kindliche Denkweisen anders ist: „Wenn ich das Auto sehe, sieht mich das Auto auch“, schließt beispielsweise ein Vorschulkind von sich selbst auf andere. Erst ab einem Alter von ca. 12 bis 14 Jahren gelingt es Kindern, Gefahren besser einzuschätzen, dementsprechend zu handeln sowie mehr Bewusstsein für Sicherheit auszubilden.

Wie kann man als Begleitperson dem Kind ein sicheres Verhalten im Straßenverkehr vorleben?
Wichtig ist, sich als Erwachsener der eigenen Vorbildwirkung immer bewusst zu sein. Kinder lernen durch Beobachtung und Nachahmung und übernehmen schnell sowohl gute als auch schlechte Verhaltensmuster. Schon jetzt ist es an der Zeit, sie erstmals mit den grundlegenden Regeln auf der Straße vertraut zu machen und besonders achtsam zu sein, wenn man mit ihnen unterwegs ist: 

- Kinder sollten daran gewöhnt werden, immer an der Gehsteig-Innenseite zu gehen, niemals direkt neben der Fahrbahn.
- Kleinkinder sollen nicht alleine und möglichst nicht auf Straßen ohne Gehweg oder Gehsteig unterwegs sein.
- An der Ampel: Kinder verstehen schnell, dass das rote Licht „Stehen bleiben“ und das grüne Licht „Gehen“ bedeutet. Trotzdem müssen sie lernen, dass sie in alle Richtungen schauen, bevor sie losgehen und sich vergewissern, ob wirklich alle Fahrzeuge stehen geblieben sind. Beim Überqueren einer Kreuzung muss das Kind besonders auf „Abbieger“ achten.
- Am Zebrastreifen: Dieser bietet nicht automatisch Sicherheit. Das Kind muss lernen, dass es nicht blindlings drüberlaufen kann. Nach dem Stehen bleiben an der Gehsteigkante soll das Kind trotzdem mehrmals in beide Richtungen schauen und prüfen, ob sich keine Fahrzeuge nähern bzw. ob alle Fahrzeuge wirklich angehalten haben, sonst muss es auf eine sichere Querungsmöglichkeit warten. Empfohlen wird, zwar Blickkontakt zum/zu Fahrzeuglenker( n) aufzunehmen, bevor das Kind losgeht – einfach ist dies jedoch nicht (z.B. Sonnenbrille eines Lenkers; keine Sicht bei blendender Sonne): Kinder sollten sich nicht auf ein mögliches Handzeichen alleine verlassen – zusätzliche Kontrollblicke sind trotzdem unerlässlich (Radfahrer, Rollerlenker).
- An jeder anderen, nicht mittels Ampel oder Zebrastreifen gesicherten Stelle: Das Kind muss zunächst am Gehsteigrand stehen bleiben und mehrmals in alle Richtungen schauen, ob das Queren sicher möglich ist. Wenn der Weg frei ist, darf es die Straße zügig überqueren, soll aber nicht rennen.
- Zwischen parkenden Autos sollte man nie die Fahrbahn überqueren, besser eine naheliegende Ampelquerungsmöglichkeit, einen Zebrastreifen benützen oder eine Stelle suchen, an der man einen weiten Ein-/Ausblick nach beiden Seiten hat. Wenn es keine andere Möglichkeit gibt, gilt besondere Vorsicht. Das Kind soll zuerst auf wegfahrende Autos achten, bevor es zur Sichtlinie vorgeht. Das ist jener Punkt, ab dem das Kind ungehindert Einblick auf den Verkehr nehmen kann, bevor es die Straße quert.